Grüße an alle schlecht gelaunten Dienstleister

Schnell noch ein Jahresticket für die öffentlichen Verkehrsmittel besorgen. Schnell ist schnell gesagt, getan eher langwierig...Anstehen. Juhhu, nur zwei Personen vor mir. Glück gehabt, oder? Ha, auch dann muss man länger warten, denn ältere Menschen reden gerne und viel. Sie sind dankbar, wenn sie jemand so nett bedient. Der Angestellte im blauen Hemd schaut genervt drein. Ich bete innerlich. Bitte, zu dem anderen lächelnden, jungen, gut aussehenden Herrn. In diesem Moment ruft er, der Nächste bitte. Ruckartig drehe ich mich um. Ich stehe alleine da. Mist, niemand zum Vorlasen anwesend, wenn man mal jemanden braucht. Sein Tonfall ist so genervt, dass ich schon darauf warte, wann er platzt. Ich versuche meine Schönheit und meinen ganzen Charme einzusetzen und dann die Rettung. Eine Dame am anderen Schalter frägt wie man zum See kommt und der junge, gut aussehende Herr muss leider den schlecht gelaunten Griesgrämer fragen. Der platzt. Zack! Viel Spaß bei der Hitze. Da müssen sie von der S-Bahn laufen. Ha, mein Beileid. Gehen sie doch ins Schwimmbad, aber nein es muss der See sein... Die Dame kontert unerwartet zurück. Lassen sie nicht die schlechte Laune bei mir aus. Darf man hier nicht mal Fragen wie man zum See kommt. Der Herr in Blau ganz überrascht lässt seine letzte Wut auch noch raus. Sie haben aber eine Laune. Nichtsahnend wird man hier doof angemacht. Ich habe nur ihre Frage beantwortet...Als sie geht lacht er und macht mit seinem Kollegen Witze. Ich bin aus der Schusslinie und halte nun etwas verspätet mein Jahresticket in der Hand. Der Kollege meint am Ende nur, als sein nun lachender gut gelaunter Schalterfreund sagt, was war die so schlecht gelaunt schon so früh am Morgen, da will ich sie nicht am Abend erleben, ich sage dazu mal nichts...das denke ich mir auch innerlich...unsere liebe Verkehrsgesellschaft, da freut man sich jedes Jahr aufs Jahresticket.

Am nächsten Tag sitze ich in der Tram. Ein Vater mit Kind steigt ein und berührt die Türe an der Innenseite. Dumm gelaufen. Die Türe geht nicht mehr zu. Wer ist Schuld? Natürlich der Vater. Er hat ja die Türe mit beiden Händen aufgerissen. Der Schaffner schreit ihn an. Vor seiner Tochter. Ich denke nur im Stillen ja ja schon in der Früh sind unsere Mitarbeiter der Verkehrsgesellschaft freundlich wie auf dem Plakat mit dem lächelnden Schaffner, das neben dem realen schimpfenden Schaffner hängt...

Guten Morgen liebe Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel, seit auf der Hut und lasst euch nicht beunruhigen. Lacht einfach so nett wie auf den Plakaten der Verkehrsgesellschaft.

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